Dienstag, 30. April 2013

Heimspiel


Nach unruhiger Nacht wachte ich auf und wusste, es ist ein besonderer Tag. Meine Fortuna bestritt ein Heimspiel! Wie gewohnt schlug mir die Aufregung auf den Magen, ich brachte keinen Bissen hinunter und zählte die Stunden bis zum Anpfiff. Vertrieb mir die Zeit mit dem Studium der Tabelle, errechnete Punkte und erwog meine Trikotwahl.

Dann endlich war es soweit, es sollte losgehen. Es war da, wie gewohnt, das Kribbeln, Schmetterlinge im Bauch, ich würde sie sehen, meine Jungs. Eine Erregung, wie frisch verliebt. Ich wollte dahin, in unsere Arena, sie zu sehen, auf unserem Rasen. Ich fuhr mit Stolz, betrachtete die Autos um mich herum, deren Besitzer ihre Zuneigung zu unserem Verein mittels Aufklebern, Schals, Wimpeln, Kennzeichen und Anhängern eindrucksvoll demonstrierten.

Wir waren auf dem Weg. Hier, in unserer Heimat. Wir alle hatten ein Ziel. Unseren Verein. Eben diesen Verein, der in seiner Entstehung und für ewig mit unserer Stadt verknüpft sein würde. Für den wir leben und leiden würden. Und haben.

Den Stau überwindend fand ich Platz im Gedränge und marschierte auf die Arena zu. Ich lebte mein lieb gewonnenes Ritual. Vom Trikot überstreifen bist zum Eingang der Arena und darüber hinaus. Ich durchlief im Eilmarsch das Einlass Prozedere, rannte die Stufen hoch, bahnte mir den Weg zu meinem Block. Hielt inne, um mir lieb gewordene Fortunen zu treffen, mit ihnen zu sprechen, Mut zu finden für die Aufgabe, die vor uns lag.

Ich betrat meinen Block, spürte die Anspannung. Blickte auf unsere Heimkurve. Sie war schon fast vollzählig versammelt. Wie sehr liebte ich das. Diese Athmosphäre, die Bekenntnisse zu unsrer Mannschaft. All die Fahnen, Transparente, der Gesang.

Und dann, ja, dann kamen sie. Untermalt von unserer Einlaufmusik,
bei der ich immer und immer wieder Gänsehaut bekomme. 95 olé..
schallte es aus all den Kehlen. Und wir meinen es so. Weil sie bedingungslos das sind, was wir wollen.

Fortuna Düsseldorf. Meine Liebe, mein Verein.

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